Aus der Hilflosigkeit in die Selbstständigkeit

03. Februar 2020

Würselen. Wie Anita G. mit Hilfe des ambulanten Beratungs- und Betreuungsdienstes der ViaNobis in Würselen in ein geregeltes Leben zurückfand

Sitzt man Anita G. (60) gegenüber, blickt man in das Gesicht eines freundlichen und seinem Gegenüber aufgeschlossenen Menschen. Anita G. hat viel zu erzählen. Nicht nur Gutes, verlief ihr Leben in den letzten Jahren nicht immer so gut, wie sie sich es gewünscht hatte.

„30 Jahre habe ich gerne in der Altenpflege gearbeitet; mich gerne um die anderen gekümmert. Dann wurde ich selber krank – so krank, dass ich seit 2004 nicht mehr arbeiten kann“, erzählt Anita G.
Von ihrer Erkrankung ließ sie sich aber nicht einschüchtern. Zusammen mit ihren beiden Schwestern und einem Pflegedienst kümmerte sie sich, soweit es ihr möglich war, um ihre Eltern, bis diese verstarben. Es kam aber noch schlimmer. Aufgrund einer schweren Erkrankung verlor sie auch noch ihren Lebensgefährten. Anita G. fiel in ein Loch. Plötzlich fühlte sie sich trotz ihrer beiden Schwestern alleine und einsam. „Da klingelt keiner an Deiner Tür und fragt dich, wie es Dir geht“, so Anita G. heute.
Ihr eigener gesundheitlicher Zustand verschlimmerte sich so sehr, dass sie selbst stationär in einem Krankenhaus behandelt werden musste. Hier bekam sie durch den Sozialen Dienst und einen Psychologen die nötige Unterstützung. Sie selbst nahm mit einem Sozialarbeiter in Aachen Kontakt auf. Er war es, der sie auf das Angebot des Team39 in Würselen aufmerksam machte. Das Team39 der Katharina Kasper ViaNobis GmbH im Kreis Heinsberg, bietet in Form des sogenannten ‚Betreuten Wohnens‘, Menschen mit einer psychischen Erkrankung Begleitung und Unterstützung an. Konkrete alltagsrelevante Hilfen gewährleisten den Betroffenen wieder ein möglichst selbstständiges Leben.

Heute geht es ihr wieder gut. Sie freut sich an drei Tagen in der Woche das Angebot des ambulanten Beratungs- und Betreuungsdienstes nutzen zu können. Hier ist sie nicht mehr alleine; sie hat Freunde gefunden, mit denen sie sich auch in ihrer Freizeit trifft: „Hier machen wir so ziemlich alles gemeinsam. Morgens beim Frühstück überlegen wir zusammen, wer welche hauswirtschaftlichen Aufgaben wie Einkaufen oder Kochen für alle übernimmt. Darüber hinaus kann ich mir überlegen, was ich sonst noch gerne machen möchte. Ich male und bastle gerne und nähe auch gerne.“ Stolz zeigt sie ihren Platz an der Nähmaschine, über dem sogar ein Schild „Anitas Nähecke“ hängt. So hat ihr Tag endlich wieder einen geregelten Ablauf.
Nicht nur im Gespräch blüht Anita G. auf, auch in ihrem Leben ist sie wieder aufgeblüht, wie sie selbst bestätigt. Heute geht es ihr wieder gut. Sonntagsabends freut sie sich immer schon auf die kommende neue Woche. 

„Nicht nur meine Woche, sondern mein ganzes Leben hat endlich wieder einen Rhythmus bekommen. Ich hoffe, dass das noch lange so bleibt, ich mobil bleibe und mein Leben selbstständig führen kann“, wünscht sie sich abschließend.

Team39 – Ambulant Betreutes Wohnen in der Städteregion Aachen

Das Angebot des Team39 richtet sich an Menschen mit einer psychischen Erkrankung, einer Suchterkrankung oder einer geistigen Behinderung. Es bietet Betroffenen in ihrer persönlichen Lebenssituation durch Beratung, Begleitung und Unterstützung konkrete alltagsrelevante Hilfen, um ein selbständiges Leben zu ermöglichen. Im Vordergrund stehen dabei die Ziele, Wünsche und Bedürfnisse der Hilfesuchenden.

Team39 – Ambulant Betreutes Wohnen in der Städteregion Aachen ist ein durch die Aktion Mensch unterstütztes Projekt.

 



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